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Studie: Immer mehr Menschen verletzen sich bei Yoga

Studie: Immer mehr Menschen verletzen sich bei Yoga | yogaguide

US-Studie "Immer mehr Menschen verletzen sich bei Yoga". Gründe sind übertriebener Ehrgeiz, Üben ohne fachliche Begleitung und ohne genug aufzuwärmen. Foto Ustrasana (Kamel), eine Asana für Fortgeschrittene (immer nur aufgewärmt üben!) ©NejronDreamstime

Yoga gilt gemeinhin als Inbegriff gesunder körperlicher Aktivität und in aller Regel ist das auch der Fall. Dessen ungeachtet drohen bei schlechter Durchführung von Yogahaltungen (Asanas), zu intensiver Yogapraxis oder Übungen, die dem persönlichen körperlichen Zustand nicht entsprechen, ernsthafte Verletzungen und nachhaltige Schädigungen.

Wie groß diese Gefahr ist, zeigt eine kürzlich in den USA in der Fachzeitschrift „The Orthopaedic Journal of Sports Medicine“ publizierte Studie. In einem Zeitraum von 13 Jahren hat sich die Zahl der Menschen, die sich beim Yoga verletzen, fast verdoppelt (wobei in der Originalstudie die Zahl der Yogaverletzungen mit 29.590 im Jahr 2014 beziffert werden, aber keine Zahl für 2001 zu finden ist). Dabei zu beachten ist auch, dass im gleichen Zeitraum die Zahl der Menschen, die Yoga üben sehr stark gestiegen ist.

Die Gründe für eine Verletzungshäufigkeit lassen sich klar zusammenfassen: Auch im Yoga liegen die Gründe für Verletzungen wie bei jeder Bewegungsform in übertriebenem Ehrgeiz, Übung ohne fachliche Begleitung, Durchführung und Üben ohne genug aufzuwärmen.

Die häufigsten Schäden entstehen an Kapseln und Bändern im Schultergelenk bei zu intensiver Dehnung, dazu kommen Muskelzerrungen im Bereich des Halses, des Rückens und der Beine. Knieprobleme (vor allem Meniskusschäden) treten insbesondere auf, wenn man zu lange auf den Fersen sitzt.

Besonders auffällig ist die Zunahme der Verletzungen bei älteren Menschen (ab 65 Jahren und älter). Bei diesen sind Schäden wegen der geringeren Belastbarkeit und höheren Verletzungsanfälligkeit von vorneherein wahrscheinlicher, dazu kommt, dass insbesondere in altersmäßig gemischten Gruppen der Ehrgeiz mit Jüngeren mitzuhalten, zu einer Überbeanspruchung führt.

Dennoch raten die Studienautoren - Thomas A. Swain und Gerald McGwin - wie praktisch alle Experten keineswegs vom Yoga ab. Der Nutzen überwiege die Risiken bei weitem. Im Vergleich zu sportlicher Aktivität, sei das Risiko auch ausgesprochen niedrig und vor allem ließen sich Schädigungen einfach vermeiden: Durch Yogapraxis unter Anleitung eines qualifizierten Lehrers, einem Gesundheitscheck vor der ersten Yogastunde, bei dem eventuelle Vorschädigungen diagnostiziert werden und vor allem dadurch, dass man auf seinen Körper hört – bevor eine Schädigung eintritt, sendet der Körper nämlich ausreichend (schmerzhafte) Warnsignale. Wenn man diese nicht ignoriert, tendiert das Risiko ernsthafter Verletzungen gegen Null.

Quelle
„Yoga-Related Injuries in the United States From 2001 to 2014“ Orthopaedic Journal of Sports Medicine
http://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/2325967116671703

Studie als pdf zum Download
http://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/2325967116671703