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Therapeutisches Yoga | Yogatherapie - so wirkt Yoga

Therapeutisches Yoga | Yogatherapie - so wirkt Yoga  | Yoga Guide

„Therapeutisches Yoga“ wird gezielt zur Heilung oder Linderung von Beschwerden eingesetzt

Yoga verbessert nicht nur Haltung und Beweglichkeit, sondern es verringert auch Stresssymptome. All das hilft der Prävention von Wohlstandskrankheiten wie Burn-Out, Rückenbeschwerden oder Übergewicht. „Therapeutisches Yoga“ geht einen Schritt weiter, indem es gezielt zur Heilung oder Linderung von Beschwerden eingesetzt wird.


Yoga als Therapie
Beim Yoga-Einzelcoaching lassen sich bereits individuelle Fragen klären und mögliche Anpassungen erarbeiten. „Yoga lässt sich therapeutisch überall dort anwenden, wo es um nachhaltige Veränderungen des Lebensstils geht“, sagt Dr. Andreas Goldammer aus Wien, der in seiner Praxis vor allem Menschen mit chronischen Beschwerden im Bewegungsapparat, sowie mit stressassoziierten Erkrankungen, Bluthochdruck, Asthma, oder Diabetes behandelt.

Die Mitarbeit jedes einzelnen ist dabei ein wesentlicher Erfolgsfaktor: „Ohne eine gewisse Selbstdisziplin der Patienten geht es nicht.“ Bei Erkrankungen und medizinischen Diagnosen ist die Anwendung von „Therapeutischem Yoga“ als Heilbehandlung Ärztinnen und Ärzten oder Personen mit anerkannten therapeutischen Qualifikationen vorbehalten.

So wirkt Yogatherapie

Während die Wirksamkeit von YYogatherapie YogaPraxis | Yoga Guide Interviewoga als Gesamtkonzept bei einer Reihe von Beschwerden als erwiesen gilt, ist der Heilerfolg von individuellen Yogatherapien nur bei wenigen Krankheitsbildern wissenschaftlich untermauert.
Weitgehend gesichert sind positive Effekte bei Rückenschmerzen. Eine britische Studie hat ergeben, dass Yogaprogramme mit gezielt auf den unteren Rücken abgestimmten Übungen die Beschwerden der Patienten nachhaltig lindern konnten. Die positive Wirkung war sogar noch zwölf Monate nach Beendigung des Yogaprogramms festzustellen.

Beachtliche Erfolge konnten bei Diabetes sowohl in der Prävention, als auch in der Behandlung nachgewiesen werden. Laut einer indischen Studie konnten Diabetiker ihren Glukosespiegel und die Blutfettwerte deutlich verbessern und die Symptome der Erkrankung lindern. Differenziert ist die Yogatherapie bei psychischen Erkrankungen zu betrachten. Während Stressempfinden und Angstzustände durch regelmäßiges Yoga signifikant verringert werden können, können im Fall einer schweren Depression die meditativen Elemente von Yoga sogar eine Verschlechterung des Krankheitsbildes bewirken.

Fazit: Bei einigen Krankheiten kann Yoga einen entscheidenden Beitrag zur Therapie leisten und bei vielen die Wirksamkeit anderer Behandlungen verbessern.

Nachgefragt bei Dr. Andreas Goldammer, einem der Pioniere des Therapeutischen Yoga in Österreich

Wo sehen Sie besonders gute Einsatzmöglichkeiten von therapeutischem Yoga?
Dr. Andreas Goldammer: Yoga, als praxisnahe Philosophie und als Konzept der Lebensführung, lässt sich therapeutisch überall dort anwenden, wo es um nachhaltige Veränderungen des Lebensstils geht. Es umfasst ja nicht nur viele relevante Bereiche wie angemessene und intelligente körperliche Übungen, Atemübungen, mentale Fokussierung, Entspannung und Meditation, sondern auch gesundheitsfördernde Ernährungsempfehlungen. All diese Anweisungen wirken, im weitesten Sinne, den typischen Wohlstandserkrankungen entgegen: Stress und Burnout, chronische Rückenbeschwerden, Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht oder erhöhte Blutfettwerte und allen Folgeerkrankungen.
Die Frage ist immer nur: wie kann ich die Betroffenen davon überzeugen, dass der Aufwand sich lohnt? Selbstdisziplin ist hier eine Voraussetzung.

Wie hat sich Therapeutisches Yoga in den vergangenen Jahren weiterentwickelt?
Dr. Andreas Goldammer: Yoga wurde nicht primär als Therapiemethode entwickelt. Ich persönlich empfinde es aber als angemessen, dass ein spirituelles Konzept, das viele Elemente einer erwünschten Prävention enthält, dem kulturellen Umfeld etwas angepasst wird, um es einer breiteren Bevölkerung zugänglich zu machen. Wäre Yoga hierorts als reiner spiritueller Erleuchtungsweg bekannt, hätte es vermutlich nicht dieses breite Publikum. Der Begriff „Therapeutisches Yoga" hat sich erst in den letzten Jahren so stark etabliert. Er hat sicher auch dazu geführt, einiges an Althergebrachtem zu hinterfragen - z.B. ob der Kopfstand auf dem Yogaweg wirklich unverzichtbar ist, bzw. jedem zu empfehlen ist. Erkenntnisse aus der modernen Bewegungslehre, Sportmedizin und Physiotherapie fließen vor allem in die Asanapraxis ein. So wurde in den letzten Jahren auch der Anspruch an die Ausbildung eines Yogalehrers/ einer Yogalehrerin und die Auseinandersetzung mit modernen Kenntnissen der funktionellen Anatomie und Physiologie über diesen Weg deutlich erhöht. Das betrifft vor allem jene, die sich Yoga als therapeutischem Konzept annähern.

Und was ist Ihr spezifischer Ansatz im Therapeutischen Yoga?
Mein Ansatz ist ein sehr persönlicher. Als Osteopath bin ich gewohnt, körperliche Blockaden aufzuspüren und zu behandeln. Was mir früher dabei oft gefehlt hat, ist eine Möglichkeit für den Klienten, selbstständig und nachhaltig an jenen Verhaltensmustern zu arbeiten, welche zu diesen Blockaden und somit zu den Beschwerden und Symptomen, geführt haben. Deshalb vermittle ich im Rahmen einer Behandlung gerne die eine oder andere spezifische Yogaübung. Diese kleine "Hausübung" stellt für viele Klienten oft den Einstieg in eine umfassendere Praxis dar. Für viele ist schon der Hinweis ein starker Motivator, dass die Behandlung bei regelmäßiger Anwendung der Yogaübungen auch nachhaltiger wirkt und dann in der Regel weniger Folgekonsultationen notwendig sind.

Vielen Dank für das Interview!

Dr. Andreas Goldammer | YogaPraxis Wien | Yoga Guidea
Dr. Andreas Goldammer
ist Arzt für Allgemeinmedizin, Osteopath,
Yogatherapeut und leitet das
Gesundheitszentrum YogaPraxis in 1090 Wien