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Yogaportrait Erika Erber

Yogaportrait Erika Erber

Erika Erber ist Yogalehrerin BYO/EYU und Yoga-Ausbildungsleiterin in Wien. Studierte Philosophie & Indologie und hat 2007 Yoga7 gegründet. Sie unterrichtet umfassendes Yoga basierend auf Achtsamkeit, gibt Spezialkurse u hält Workshops & Vorträge in Ö u D

Yoga Guide stellt Yogalehrende aus den unterschiedlichsten Yogarichtungen vor. Wir wollten wissen, wie sie ihren Yogaweg gefunden haben, welchen Yogastil sie unterrichten, welche Lieblingsmantras oder Yogapositionen sie haben und warum für sie Yoga wichtig ist. Jetzt im Yogaportrait: Erika Erber von Yoga7 in Wien.

Wie bist Du zu Yoga oder wie ist Yoga zu Dir gekommen?
Bei einem Kurs „Einführung in Zen-Meditation“ im Bodhidharma Zendo Wien musste ich feststellen, dass das aufrechte Sitzen auf einem Meditationskissen aufgrund meiner körperlichen Probleme unerträglich war. So fand ich es eine gute Idee mit Yoga zu beginnen, um etwas beweglicher zu werden. Das war 1982. Seitdem sind Yoga und Meditation aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken.

Wer waren Deine Lehrerin oder Deine Lehrer?
Mein erster Yoga-Kurs war bei Karl Baier am Institut Schmida, später kamen weitere Iyengar-YogalehrerInnen dazu. In den vier Jahren Ausbildung zur Yogalehrerin BDY/EYU in Deutschland habe ich VertreterInnen anderer Stile kennen gelernt. Seit vielen Jahren beziehe ich wesentliche Impulse und Inspirationen von Kali Ray (TriYoga®), Beate Cuson (Flow-Yoga) und Dr. Shrikrishna (Pranayama und Meditation) und nicht zuletzt aus der Spiraldynamik®. Das ist zwar kein Yogastil, aber mein medizinisches Verständnis über Sinn und Unsinn von Asana-Praxis hat sich dadurch sehr erweitert.
Parallel dazu habe ich immer buddhistische Meditation praktiziert: 10 Jahre Rinzai-Zen bei Genro Seiun Koudela Osho, viele Jahre Vipassana mit Ursula Lyon, 1996 schloss ich mich der Achtsamkeitspraxis von Thich Nhat Hanh an. Immer wieder suche ich auch Kontakt zu tibetisch-buddhistisch-tantrischen LehrerInnen, da es hier gewisse Gemeinsamkeiten mit dem Hintergrund des Hatha-Yoga gibt.

Warum und wann hast Du Dich entschieden Yogalehrerin zu werden?
Ich wollte mich zunächst einfach nur intensiver mit Yoga beschäftigen. Als ich gemerkt habe, dass die Selbst-Erforschung mit Yoga / Meditation ein Lebensweg ist, hat es sich einfach so ergeben. Meinen ursprünglich sehr geschätzten Beruf als Naturwissenschaftlerin in der biochemischen Forschung habe ich 1995 aufgegeben und Philosophie und Indologie an der Universität Wien studiert. Seitdem bin ich auch hauptberuflich als Yoga- und Meditationslehrerin tätig, sowie als Trainerin für Stress-Bewältigung.

Welchen Yogastil unterrichtest Du und wo sind Deine Schwerpunkte? 
Ich verstehe „Yoga“ als umfassende Lebenspraxis, die alle Aspekte des menschlichen Existierens einschließt. Dabei sind für mich die Asanas des Hatha-Yoga eine wichtige Grundlage, denn unser Körper ist nun mal die ganz konkrete materielle Manifestation dieses Lebens. Wenn jedoch keine geistige Schulung und Entwicklung durch Meditation und Philosophie Teil davon ist, bleibt die Praxis hohl. Die für mich wichtigsten Punkte von Yoga habe ich zu „7 Aspekten des Yoga“ (Saptanga-Yoga) zusammengefasst, dessen Grundlage Achtsamkeitspraxis ist. Je nach Thema - mehr oder weniger ausgeprägt - fließen diese in mein Unterrichten ein: Achtsamkeit–Wohlwollen–Erkenntnis-Körper- und Atemübungen–Konzentration–Klang.
(Sanskrit: smrti- maitrī- prajnā-āsana-prāņa-dhyāna- nāda)


Warum Yoga üben? Was möchtest Du im Yogaunterricht vermitteln?
Wenn Yoga auf der Grundlage von Achtsamkeit, freundlichem Wohlwollen und richtigem Verständnis von körperlichen und geistigen Gesetzmäßigkeiten praktiziert wird, ergeben sich ganz wunderbare Auswirkungen auf Körper und Geist. Ganz konkret werden Auswirkungen von negativeM Stress und einseitigen Belastungen vermindert, das Leben wird erfüllter:

Mit Yoga fühlen wir uns einfach „wohl“,
sind zufrieden im ganz normalen „so sein wie ich bin“.
Wir finden Entspannung, tiefe Ruhe und Gelassenheit 
- ohne uns dabei vorher völlig „auspowern“ zu müssen.
Wir können das Durchströmt-werden von Lebenskraft in uns spüren
und werden uns der Verflochtenheit alles Seienden bewusster, …

Durch immer mehr Bewusstheit der eigenen körperlichen und psychischen Verfassung kann sich langfristig der ganze Mensch wandeln: nicht nur hin zu einem „gesunden Körper“, sondern ganz essenziell und radikal in seiner Wahrnehmung, seinem Gestimmt-Sein und als Konsequenz davon in seinem Ausdruck und Handeln. Dazu gehört eine sich weiter entwickelnde Weltanschauung mit einer ethisch orientierten Lebensweise. Wenn diese auf inneren Werten beruht, werden wir dabei immer freier und unabhängiger von äußeren Dogmen.

Wenn wir Yoga im weiteren Sinne verstehen als ein achtsames Umgehen mit uns selbst und unserer Umwelt, können wir unmittelbar erleben und erfahren, dass unsere tiefsten Bedürfnisse nicht durch ressourcenverbrauchenden Konsum zu befriedigen sind. Es wird dann leichter auf Luxus zu verzichten, denn wir wissen, dass ein einziger bewusster Atemzug, der mit ganzer Aufmerksamkeit und Zuwendung erlebt wird - genau dieser jetzige Atemzug - zutiefst beglückend und erfüllend sein kann.


Dein Lieblingsmantra oder Dein Lieblingszitat ist....
„Es ist besser ein Licht anzuzünden als über die Dunkelheit zu jammern“
(nach Konfuzius)

Deine Lieblings-Asana ist…
… körperlich präsent sein - bewusst langsam Einatmen - bewusst langsam Ausatmen.
Davon abgesehen liebe ich die Fülle an Möglichkeiten von Yoga-Praxis. Durch die vielfältigen Asanas, Pranayamas, Meditationen kann ich mich jeden Tag immer wieder auf das Neue auf meine jeweilige Verfassung abstimmen: mal mehr „körperlich“ ausgerichtet durch intensive Asana-Praxis, mal mehr „geistig-spirituell“ durch komplexe Atem- und Meditationstechniken oder erhebende Lektüre und bereichernde Studien …welch wunderbare Fülle und Abwechslung!

Zur Person


Mag. Erika Erber unterrichtet regYogalehrerin BYO EYU | Erika Erber | Yogaportrait | Yoga Guideelmäßig in Wien im Yogastudio „Yoga7“ und am USI.
Ihre Unterrichtspraxis ist sehr breit gefächert und bietet umfassenden Hatha-Yoga (mit Asana, Pranayama, Bandha, Mudra, Kriya), Achtsamkeitspraxis, Meditation, Philosophie, Buddhismus, Bewusstes Leben sowie Spezialkurse zu Pranayama, Meditation | Yoga & Klang (Ober-Tönen) | Yoga & Ökologisches Bewusstsein | Yoga & & Laufen | Kinderyoga auf Anfrage.

Erika Erber bietet eine qualifizierte Ausbildung nach den Kriterien von Yoga Austria (BYO) und der Europäischen Yoga-Union (EYU) an. AbsolventInnen schließen mit dem Titel „YogalehrerInnen nach BYO/EYU“ ab. Sie war 10 Jahre lang Vorsitzende von Yoga Austria, dem Berufsverband der Yogalehrenden Österreichs (BYO)

2007 gründete sie ihr eigenes Yogastudio „Yoga7“ in der Burggasse 74 in 1070 Wien. www.yoga7.at

Achtsamkeit und Intersein | Erika Erber | Yoga Guide | Yogabuchtipp


Ihr aktuelles Buch „Achtsamkeit und Intersein“
beschreibt den Buddhismus bei Thich Nhat Hanh und ist im
LIT Verlag, Reihe Philosophie Bd. 87, erschienen
ISBN 978-3-643-50328-2