Home
Logo

Yogaportrait Eva Ananya Pöschl-Walter

Yogaportrait Eva Ananya Pöschl-Walter | Yoga Guide

Anusara-Yoga war für mich „Liebe auf die erste Asana“, so die Yogalehrerin Dr. Eva Ananya Pöschl-Walter von ANANYA Wien

Yoga Guide stellt Yogalehrende vor, die ihren ganz persönlichen Yogaweg gefunden haben. Interessant dabei ist, welchen Yogastil sie unterrichten und welche Antworten sie auf Fragen geben, warum Yoga üben wichtig ist oder was sie mit auf den Weg geben möchten. Natürlich immer wieder spannend, warum und wie Yoga für sie ein essentieller Teil ihres Lebens geworden ist. Heute im Yogaportrait: Dr. Eva Ananya Pöschl-Walter vom ANANYA - yogaraumwien.

Wie bist Du zu Yoga oder wie ist Yoga zu Dir gekommen?
Yoga kam in gewisser Hinsicht auf universitärem Weg zu mir.
Ich war Assistentin an der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien und unterzog mich einer Gesundenuntersuchung. Dabei stellte der Arzt fest, dass sich die Beweglichkeit meiner Wirbelsäule gerade noch im Normbereich einer 70ig Jährigen befand. Mit bald Ende 20 ein sehr bedenklicher Befund, darin stimmten wir überein.
„Probieren Sie es doch mal mit Rückengymnastik oder Yoga“, legte mir mein Arzt ans Herz. Rückengymnastik? Yoga? Zu dieser Zeit ging ich täglich laufen, betrieb viel Sport und beide Optionen hörten sich zunächst wenig spannend für mich an. Als „geringeres Übel“ erschien mir Yoga und so startete ich meine ersten Schritte in eine ganz andere Welt, die mich in kürzester Zeit magisch in seinen Bann zog und bis heute nicht mehr losgelassen hat.

ANANYA Yogastudio Wien | Eva Scholian Yogaportrait | yogaguide


Wer waren Deine Lehrerin oder Dein Lehrer?
Im Laufe meiner Praxis bin ich so vielen Lehrerinnen und Lehrern begegnet. Jeder und jede haben mich inspiriert, haben mir ein Souvenir für meinen Yogaweg mitgegeben. 2008 bei einem beruflichen Aufenthalt in San Francisco traf ich Abby Tucker und Katchie Ananda. Nach der ersten Anusara-Yogastunde war mir klar: Da bin ich „daheim“. Sowohl im Yogastil als auch in ihrer Art zu unterrichten und zu leben. Vor allem Katchie Ananda, die wie ich die Vipassana Meditation praktiziert, prägte mich nachhaltig. Auf einer Reise in Nordindien lernte ich Sharat Aurora kennen und blieb für acht Wochen um von ihm zu lernen. Seine Art Iyengar Yoga weiterzugeben faszinierte mich und gab mir tieferes Verständnis für die körperliche Ausrichtung in den Asanas. Viel davon kannte ich bereits aus meinem geliebten herzlichen Anusara-Yoga, wenig verwunderlich war John Friend, der Gründer des Anusara-Yoga, ein langjähriger Schüler von BKS Iyengar und viele Jahre als Iyengar-Yogalehrer tätig. In Kopenhagen traf ich auf Ross Rayburn, meinen Mentor, dem ich assistieren durfte und dabei sehr viel vor allem über Yogatherapie lernen konnte. Zu meinen wichtigsten Lehrern gehören für mich vor allem Bridget Woods-Kramer, Jordan Bloom und Katchie Ananda bei denen ich meine Anusara-Yogalehrerausbildung machen durfte; Carlos Pomeda, dessen humorvoller Unterricht in Yoga-Philosophie mich fasziniert; vor allem aber meine SchülerInnen und das Leben.

Warum und wann hast Du Dich entschieden Yogalehrerin zu werden?
Nachdem Freunde hörten, dass ich eine Begeisterung für Yoga entwickelt hatte, fragten sie mich, ob ich ihnen das nicht auch zeigen könne. So habe ich versucht zu erklären, was ich da genau mache. Das lief ganz gut, alle waren sehr angetan. Vor allem für mich fühlte sich das Unterrichten richtig, gut - und richtig gut an.
Schon kurze Zeit nach diesen „ersten Schritten als Yogalehrerin“ trat ich eine Reise nach Vrindavan/Indien an, um dort meine erste „richtige“ Yogalehrer-Ausbildung absolvieren.
Die Faszination für das Lehren hat mich bis heute nicht verlassen. Es macht mir großen Spaß meine Erfahrungen weiterzugeben – das ist mir seit meiner Zeit als Assistentin an der Uni klar. Jede einzelne Stunde, die ich unterrichten darf, macht mich glücklich, weil ich dadurch immer wieder erfahre, wie heilsam Yoga sein kann.

Welchen Yogastil unterrichtest Du?
Warum geraden diesen und wo sind Deine Schwerpunkte?

ANANYA Yogastudio Wien Eva Scholian_yogaguide
Mein Yogapfad führte mich zunächst an Stationen namens Bikram, Sivananda und Asthanga Yoga. Doch lernte ich eben bei besagtem Aufenthalt in San Francisco Anusar-Yoga kennen und es war „Liebe auf die erste Asana“.
Von der Achtsamkeit, mit der die Ausrichtung in den Asanas in diesem Yogastil erfolgt, war ich als Rolferin sofort begeistert. Rolfing® ist eine Körperarbeit, die hilft den Körper aufzurichten.
Die Ausbildung dazu absolvierte ich bereits während meiner Zeit als Universitätsassistentin. In anderen Yogastilen hatte ich zuvor oft meine Schwierigkeiten gehabt, das zu tun, was der Lehrer oder die Lehrerin von mir wollten. Im Anusara-Yoga fand und finde ich wunderbar, dass die Ausrichtung am jeweiligen individuellen Körper und nicht an einer – angeblich für alle gültigen – Asana-Idee passiert.
Auch die lebensbejahende tantrische Philosophie des Anusara-Yoga sprach mich sofort an. So begann ich 2009 in Berlin mit der Anusara-Yoga-Ausbildung und bin nun Anusara-inspired Yoga Teacher.

Warum ist Yoga üben so wichtig? Was bringt Yoga?
Was möchtest Du im Yogaunterricht vermitteln?

Yoga ist für mich ein Lebensweg, der mehr als nur die körperlichen Aspekte auf der Matte umfasst. Ich versuche meinen Yoga zu leben und dies auch in meinem Unterricht zu vermitteln. Das tue ich, indem ich lebensnahe Themen aufgreife und sie in die Yogastunde integriere. Yoga weist uns den Weg unseren Körper und Geist zu heilen und die oft verlorene Verbindung zu unserer innersten Essenz, unserer Kraftquelle in uns, wieder aufzunehmen.

Dein Lieblingsmantra oder Lieblingszitat ist …

„Ein Schiff ist im Hafen sicher. Aber dafür wurde es nicht gebaut.“
Zu oft bewegen wir uns im Hafen, im Komfortbereich unseres Daseins. Wir lassen unser Leben dahinplätschern, statt es zu leben, werfen lieber die Anker aus, statt Segel zu setzen. Wir beschweren uns über die Hindernisse, die uns in den Weg gelegt werden, den hohen Wellengang etc., dabei könnten wir sie neugierig als Herausforderungen und Wachstumschancen annehmen. Nur so können Lösungen entstehen, davon bin ich überzeugt. Nur so können sich Hindernisse für uns stimmig auflösen.
Ich möchte mein Leben achtsam und bewusst (er-)leben, jede Minute genießen, egal ob ich sicher auf der Yogamatte praktiziere oder die Gischt der Wellen mir ins Gesicht schlägt. Wer mehr vom Leben haben will, darf sich dem Meer des Lebens hingeben.

Deine Lieblings-Asana ist … und wieso?

ANANYA Yogastudio Wien | Yogaportrait | yogaguide

AstavakrasanaAstha bedeutet acht und vakra verkrümmt/gebeugt. Der Weise Astavakra war an acht Stellen verkrümmt zur Welt gekommen. Die Asana zeigt sein Körperbild. Seine Geschichte lehrt, dass unsere äußere Hülle nicht das widerspiegelt, was in unserem Inneren zu finden ist. Wir lassen uns oft von dieser äußeren Hülle täuschen, statt tief in den Wesenskern zu blicken um das Wunderbare in allem und jeden zu sehen – auch wenn es sich nicht gleich offensichtlich zeigt.

Zur Person
Dr. Eva Ananya Pöschl-Walter unterrichtet in Wien und hat das Studio ANANYA gegründet. Mit mehr als 1.000 nachgewiesenen Unterrichtsstunden (E-RYT200) unterrichtet sie Anusara-Yoga und ist zertifizierte Rolferin. Außerdem bietet sie gemeinsam mit einem internationalen Team eine Yoga-Lehrerausbildung (RYT 500) in ihrem Studio, sowie Retreats und Weiterbildungen im In- und Ausland an. Im ANANYA finden regelmäßig Workshops mit internationalen YogalehrerInnen statt. Auch alternative Heilmethoden wie Shiatsu, Cranio-Sakral-Methode, Thai Yoga Massage (NUAD) und Rolfing® werden im ANANYA angeboten. www.ananya.at