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Yoga-Portrait Mag. Nina Steininger

Yoga-Portrait Mag. Nina Steininger | Yoga Guide

Mag. Nina Steininger von YogaKula Wien unterrichtet Hatha-Yoga für unterschiedliche Niveaus und mit unterschiedlichen Schwerpunkten

Yoga Guide stellt Yogalehrende aus den unterschiedlichsten Yogarichtungen vor. Wir wollten wissen, wie sie ihren Yogaweg gefunden haben, welchen Yogastil sie unterrichten, welche 'Lieblings'-Yogapositionen sie haben und warum für sie Yoga wichtig ist. Jetzt im Yogaportrait: Mag. Nina Steininger von YogaKula Wien.

Wie sind Sie zu Yoga gekommen?

Yoga ist mir schon seit meiner frühen Jugend ein Begriff.
Meine Mutter war eine erfolgreiche Rechtsanwältin und hat oft bis in den späten Abend an ihren Akten gearbeitet. Gleichzeitig hat sie sich um uns Kinder gekümmert und den Haushalt gemacht. Sie hat sich für Naturopathie, Kräuterheilkunde und gesundes Essen interessiert. Yoga war für sie ein Ausgleich gegen den alltäglichen Stress. Ich habe ihre Yogabücher und Unterlagen mit Faszination gelesen und Yoga selbständig geübt.

Wer waren Ihre Lehrerinnen oder Lehrer?
Auf meinem Yogaweg bin ich vielen interessanten und vielseitigen Lehrern begegnet. Meine erste Lehrerausbildung war in Los Angeles bei Bikram Choudhury, den Gründer von Bikram-Yoga. Unmittelbar darauf konnte ich im „Iyengar Yoga Institute of San Francisco“ mit BKS Iyengar und anderen  bedeutenden Lehrern, wie Joe Naudzunas, Elise Browning Miller, Judith Lasater, Mandira Haynes und Ramanand Patel, mein Wissen vertiefen. Während dieser Zeit habe ich die Präzision des Iyengar-Yoga und die Philosophie, die die Grundlage der Yogalehre bildet, kennen gelernt. Es folgten zahlreiche Lehrerausbildungen und Seminare in Ashtanga, Vinyasa-Flow, Power-Yoga, Yin-Yoga. Ganz besonders haben Sarah Powers, Max Strom, Claire Missingham und Reinhard Gammenthaler meinen Yogaweg und Unterrichtsstil beeinflusst.
Die großartigen Ayurveda-Lehrer, unter anderem Dr. Vasant Lad und Dr. David Frawley, haben mir geholfen, Yoga tiefer zu verstehen. Ich möchte mich bei den Lehrern von Vivekananda Yoga University in Bangalore bedanken – von denen ich viel gelernt habe und werde mich in dieser Richtung weiter entwickeln. Alle diese Lehrer haben mir geholfen, meinen eigenen Yogaweg und Unterrichtsstil zu finden.

Warum und wann haben Sie sich entschieden Yogalehrerin zu werden?
Die Yogalehrerausbildung ist im Westen oft der einzige Weg, das Yogaverständnis und die eigene Praxis zu vertiefen. Meine ersten Ausbildungen habe ich gemacht, weil ich mein Wissen erweitern wollte. Bald darauf bekam ich in Wien eine Möglichkeit zu unterrichten. Während meines 3-jährigen Aufenthalts in Kalifornien habe ich diverse Yogastudios geleitet, aber auch intensiv unterrichtet. Das Unterrichten ist ein Teil meiner eigenen Praxis geworden. Um meine Vorstellungen einer sinnvollen Yogapraxis realisieren zu können, habe ich mich entschieden, ein eigenes Yogastudio zu gründen. So ist YogaKula im Jahr 2008 entstanden.

Welchen Yogastil unterrichten Sie? Und wo sind Ihre Schwerpunkte?
Ich unterrichte Hatha-Yoga für unterschiedliche Niveaus und mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Hatha-Yoga ist die Grundlage für alle Yoga „Stile“, die im Westen bekannt sind – z.B. Iyengar, Ashtanga, Yin Yoga und vieles mehr. Auch wenn Namen und Beschreibungen sehr verschieden sind, werden immer die klassischen Hatha-Yoga Positionen in unterschiedlichen Variationen, Abfolgen und Tempi unterrichtet. Es gibt viele gute Lehrerinnen und Lehrer, die ihrem Unterrichtsstil keinen eigenen Namen geben – weil keine Notwendigkeit dafür besteht, neue Namen für ein System zu finden, das schon seit Jahrtausenden besteht und perfekt funktioniert.

Hatha-Yoga beinhaltet nicht nur Asanas, die den physischen Körper befreien und heilen können, sondern es ist auch eine komplexe Wissenschaft über die Funktionen der Energiesysteme im menschlichen Körper. Empfehlungen zum Lebensstil und der Ernährung gehören unbedingt dazu. Meistens wird dieser Bereich völlig übersehen, da es unbequem ist, diesen Richtlinien zu folgen. Für mich ist es nur möglich, professionell und ehrlich Yoga zu unterrichten, wenn ich auch bereit bin, diesen schwierigen Teil in mein Leben zu integrieren.

ÜNina Steininger im YogaPortrait | yogaguideber die Jahre mit Ausbildungen, Selbstpraxis und Reflexion entstand eine Palette an Wissen und Praktiken. Diese Palette ist vielseitig verwend- und erweiterbar. Ich bin glücklich, wenn ich mit meinen Kenntnissen möglichst vielen Menschen helfen kann, den physischen Körper in eine positive Richtung zu entwickeln und gesund zu erhalten - ohne Verletzungen und Leistungsdruck.

In den YogaKula Basic-Klassen werden die grundlegenden Hatha-Yoga- Positionen erlernt und geübt. Diese Klassen sind auch für Anfänger geeignet. In den Flow-Klassen üben wir schneller und fließender, daher sind sie für Mittel- und Fortgeschrittene ideal. In den Ashtanga-Klassen wird der Körper gekräftigt – diese Klasse empfehle ich eher Fortgeschrittenen. In den Sunrise-Yoga-Klassen und in den Workshops unterrichte ich Hatha-Yoga - der Schwerpunkt liegt dabei auf Atemübungen, Gelenksmobilisation und Kraftaufbau. In Privatklassen gehe ich auf jede Person individuell ein und stelle ein passendes Programm zusammen, um Körper und Geist mit Methoden von Hatha-Yoga, Pranayama und Meditation zu stärken.

Warum ist Yoga üben wichtig für Sie und was bringt Yoga den Menschen? Was möchten Sie im Yogaunterricht vermitteln?
Yoga bedeutet für mich herauszufinden, wer ich bin und in welche Richtung ich mich als Mensch entwickeln möchte. Yoga gibt mir alle notwendigen Werkzeuge, um körperlich, mental und geistig gesund zu bleiben. Yoga ist nicht nur Üben, sondern ein Lebensweg und ein daraus resultierender Lebensstil.

Im Unterricht stelle ich oft fest, dass es für viele Anfänger eine große Herausforderung ist, den eigenen Körper wahrzunehmen und sich vollständig auf das Üben zu konzentrieren. Wieso fällt das so schwer?

Oft folgen wir einem bestimmten Lebensstil, der es notwendig macht, sich selbst, eigene Bedürfnisse und Körpersignale zu ignorieren. Die angeborene Intuition stumpft immer mehr ab und wir können nicht mehr richtig einschätzen, was unser Körper braucht. Wir begegnen täglich vielen Informationen und Angeboten, die wir gar nicht benötigen. Unser Gehirn nimmt jedoch alles auf und muss es verarbeiten. Unser Bewusstsein ist überfordert mit den vielen Eindrücken und daher können wir uns nicht mehr auf etwas Bestimmtes konzentrieren. Durch die ÜberfordeYogaGuide YogaPortrait Nina Steiningerrung entstehen viele psychosomatische Erkrankungen, die sich mit der Zeit auch im physischen Körper manifestieren.

Ich möchte in meinem Unterricht die traditionellen Yoga-Techniken, die jeder anwenden kann, vermitteln. Es geht mir darum, möglichst vielen Menschen zu helfen, mit einem gesunden und beweglichen Körper, ein zufriedenes Leben zu führen und Krankheiten zu vermeiden. Ich finde es wichtiger, diese Aufgabe gut zu erfüllen, als einen eigenen bestimmten Yogastil mit einem neuen Namen zu erfinden.  

Ihr Lieblingsmantra oder Ihr Lieblingszitat ist?
Ein Zitat vom Sri Swami Satchidananda, dem Gründer von Integral Yoga:

Yoga is:
Body of optimum health and strength
Senses under total control
Mind well disciplined, clear and calm
Intellect as sharp as a razor
Will as strong and pliable as steel
Heart full of unconditional love & compassion
Ego as pure as crystal
Life filled with Supreme Peace and Joy.

Yoga ist:
Ein Körper mit maximaler Gesundheit und Kraft
Die vollständige Kontrolle unserer Sinne
Ein disziplinierter, klarer und ruhiger Geist
Ein messerscharfer Intellekt
Ein Wille so stark und formbar wie Stahl
Ein Herz voller bedingungsloser Liebe und Mitgefühl
Ein kristallklares reines Ego
Ein freudiges und friedfertiges Leben.

Diese Wörter drücken präzise aus, welche umfassenden Wirkungen auf unser Wesen und das Leben, durch Yoga, möglich sind.

Ihre Lieblings-Asana ist und wieso?
Das sind Paschimottanasana (Vorwärtsbeuge im Sitzen) und Sirsasana (Kopfstand).
Paschimottanasana ist die Position, in der wir Demut und Hingabe lernen. Es ist interessant, dass dieses Asana nur durchs Loslassen erlernt und ausgeübt werden kann. Es hat eine vielseitige und tiefe Wirkung. Man sagt, Paschimottanasana beherrscht man erst dann vollständig, wenn man mindestens 3 Stunden in der Position verweilen kann.
Der Kopfstand (Sirsasana) lehrt uns, eigene Grenzen zu erkennen und gibt sofort Rückmeldung, wenn wir beim Üben etwas falsch machen – wie z.B. zu schnell hineingehen, zu lange halten, oder überhaupt zu einem unpassenden Zeitpunkt praktizieren. Richtig und regelmäßig ausgeübt, kann dieses Asana große Veränderungen bringen. Der Kopfstand ist mein Lieblings-Asana vor der Meditationspraxis.

Zur Person
Mag. Nina Steininger
ist zMag. Nina Steininger ist zertifizierte Yogalehrerin ertifizierte Yogalehrerin mit mehr als 5000 Stunden Yoga Unterrichtserfahrung und ist in Yoga Alliance als E-RYT 500 (experienced registered yoga teacher) registiert. Sie unterrichtet in Wien und hat 2008 das Yogastudio YogaKula in Wien gegründet.
Sie unterrichtet Hatha-Yoga mit vers. Schwerpunkten:
Yoga-Basic, Vinyasa-Flow, Ashtanga-Yoga, Hot-Yoga und leitet Spezialkurse wie Pranayama, Meditation, therapeutisches Yoga und gibt Yoga-Privatstunden. Nina leitet die Kurse mit unterschiedlichen Themen und Schwerpunkten wie „Lotussitz und Kopfstand Kurs“, „Einführung in Yoga“ und Grundkurse. Im YogaKula gibt es auch Candellight-Flow, Sunrise-Yoga, Gentle-Flow und regelmäßige Workshops mit internationalen Gastlehrern.
www.yogakula.at