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Loslassen

Liebe Yogis,

kennt ihr die Zen-Geschichte von der Ente?

Sie handelt von der kleinen Ente, die auf den Wellen reitet, dreißig Meter jenseits der Brandung.

Sie kann sich ausruhen. Während der Atlantik sich hebt und senkt. Weil sie im Atlantik ruht.

Wahrscheinlich weiß sie nicht, wie weit der Atlantik reicht, und wir wissen es auch nicht, aber was macht sie, die Ente, frage ich dich? Sie setzt sich hin, in ihm.

Sie ruht im Unmittelbaren, als wäre es die Unendlichkeit.

Das ist Religiosität und die kleine Ente hat sie.

Im Strom des Lebens, der uns in verschiedene Richtungen reißen kann, ist es oft gar nicht so einfach, im Unmittelbaren zu ruhen. Zu oft kreisen die Gedanken kontinuierlich in unserem Kopf. Es treten ständig neue Situationen, neue Herausforderungen auf – und manchmal alle auf einmal!! Wenn wir in solchen Momenten loslassen, kann es sein, dass das Leben uns wortwörtlich verschluckt und wir im Strom untergehen.

Aber wir können lernen, im Auf und Ab des Atlantiks zu ruhen. Mit den Wellen zu schwingen, wie mit den Wellen unseres Atems. Wir können lernen im Unmittelbaren zu ruhen, als wäre es die Unendlichkeit.

Und wir können uns bewusst Inseln schaffen im Alltag, in denen wir uns treiben lassen können. Denn der Prozess des Loslassens erfordert Zeit, Entspannung, Vertrauen, Hingebung und das Abgeben von Kontrolle. Dieses Treiben lassen können wir zum Beispiel zuhause auf dem Sofa in einer Tiefenentspannung wie dem Yoga Nidra finden, in der sicheren und klaren Umgebung einer Yogaklasse oder bei einer Meditation am Morgen. Aber auch kleine Tricks helfen, um empfundenen Druck loszulassen.

Liebe Grüße
Imke