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Sibylle Schöppel über Teenageryoga

"Alle die mit Jugendlichen arbeiten oder selbst Teenager zu Hause haben, wissen wie orientierungs- oder ziellos die meisten jungen Erwachsenen in dieser Übergangsphase sein können. Das Fehlen von Rollenbildern und erstrebenswerten Zielen läßt viele Jugendliche in ihre eigene Welt flüchten. Stundenlanges Fernsehen, Computerspielen und die hauptsächliche Kommunikation über elektronische Medien wie WhatsApp und Facebook, drängen die Bedeutung eines gesunden Körpergefühls vollkommen in den Hintergrund.
Diese jungen Menschen kennen ihre wahren inneren Bedürfnisse nicht mehr, wissen nicht was ihnen gut tut und vor allem nicht, was sie machen können, damit es ihnen besser geht. Alkohol, Drogen, Cliquen- oder gar Bandenkultur sind eine logische Konsequenz daraus. Lehrer und Eltern sind häufig überfordert und haben selbst meist keine Zeit um sich mit ihren Kindern ernsthaft und liebevoll auseinanderzusetzen, sondern überhäufen sie, oft aus schlechtem Gewissen heraus, lediglich mit materiellen Geschenken.
Viel wichtiger und vor allem sinnvoller wäre es den Kindern und Jugendlichen Zeit zu schenken. Sie brauchen qualitativ wertvolle Zeit, ein offenes Ohr, ein offenes Gespräch, Wege und Lösungen, wie sie mit ihren Herausforderungen zurechtkommen lernen.
Der Körper verändert sich, die meisten jungen Menschen fühlen sich in dieser Phase nicht wohl in der eigenen Haut und da wirkt Yoga wie Balsam für die Seele. Yoga, eine Rückzugsoase, in der sie „einfach nur einmal SEIN" dürfen.
Wie wertvoll ist es, wenn man sich in seinem Körper wohl fühlt! Was würden wir nicht dafür geben, uns selbst mit all unseren Qualitäten und Fehlern wirklich annehmen zu können?
Im Yoga lernen wir uns durch Körperübungen erst einmal körperlich besser zu fühlen. Das führt sehr rasch dazu, dass wir uns auch psychisch emotional wohler fühlen und dadurch bessere geistige Leistungen bringen können.
Wir erlangen eine bewusstere Wahrnehmung unseres Körpers, werden kräftiger, geschickter, gedehnter und koordinierter.
Regelmäßiges Yoga fördert generell die physische, psychische sowie geistige Gesundheit und steigert markant unser Selbstbewusstsein sowie den Glauben an unsere eigenen Befähigungen.
Jugendlichen lernen so in dieser oft schwierigen Übergangsphase vom Kind zum Erwachsenen ihren eigenen Weg zu gehen, mit gelegentlicher Frustration besser zurecht zu kommen und resistenter gegen negative äußere Einflüsse zu werden.
Yoga vermag im Alltag echten inneren Ausgleich zu, bringen. Kinder merken um wieviel erleichternde es ist, in der Yoga-"Löwen"-Position zu brüllen, wenn sie wütend sind, anstatt jemanden zu beschimpfen. Sie fühlen eindeutig, wie heilsam es sein kann die Position "Maus" oder "Schildkröte“ einzunehmen, wenn ihnen die Decke auf den Kopf fällt.
Sie sind stolz, wenn ihre „Kobra“ sich um ein paar Zentimeter stärker krümmt, die „Brücke“ runder wird als am Vortag und sie die „Heuschrecken"-Position länger halten können als zuvor.
Durch solche Erfolgserlebnisse bei sich selbst sinkt der Drang sich ständig mit anderen vergleichen und messen zu müssen." (Sibylle Schöppel)