Yunus - ein finanzierbares Gesundheitssystem für alle
![]() |
Anlässlich des ersten World Health Summit Kongresses (14.-18.10.09) in Berlin war Prof. Muhammad Yunus, der Friedensnobelpreisträger des Jahres 2006, zu Gast an der Berliner Charité, der größten Universitätsklinik Europas.
Beim Treffen in Berlin warb Yunus für sein Konzept des sog. »Social Business Joint Ventures« und versuchte dabei Partnerschaften zu iniitieren und möglichst viele Kooperationen mit westlichen
Unternehmen und Universitäten einzugehen.
So soll zB die Kooperation
mit Universitätskliniken die Ausbildung von ÄrztInnen, TherapeutInnen
und Pflegepersonal sicherstellen.
Sein Konzept sieht die Beteiligung weltweit führender Firmen und Medizinischer Fakultäten vor, die der Bevölkerung ärmerer Staaten den Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen ermöglichen soll, so die Charité Berlin in einer heutigen Aussendung.
»Das Ziel, ohne staatliche Zuschüsse ein finanzierbares Gesundheitssystem für fast vier Milliarden Menschen unterhalb einer Einkommensgrenze von 3.000 Dollar pro Jahr aufzubauen, ist aller Anstrengung wert und liegt ganz auf einer Linie mit dem Ziel des World Health Summit Kongresses, nämlich Gesundheit als allgemeines Menschenrecht umzusetzen«, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Berliner Charité, Prof. Karl Max Einhäupl.
Das Problem - Wer arm und krank ist, kann wirtschaftlich nicht überleben
Als Gründer und Leiter der Grameen Bank hat Muhammad Yunus in den letzten Jahrzehnten Millionen Familien durch Mikrokredite zu einem Lebensunterhalt verholfen. Er beobachtete, dass gesundheitliche Krisen häufig die wirtschaftlichen Fortschritte seiner Kunden wieder zunichte machten.
Als Reaktion gründete er 1993 das Unternehmen »Grameen Healthcare Services«. Dieses arbeitet gewinnorientiert, investiert aber sämtliche Erlöse wieder in den Aufbau des Gesundheitssystems. Yunus Healthcare betreibt derzeit 51 Kliniken in ganz Bangladesh, von denen jede etwa 50.000 Menschen versorgt.
Die Lösung - 2 Dollar im Jahr für eine flächendeckende Gesundheitsversorgung
Gegen einen Versicherungsbeitrag von zwei Dollar pro Jahr und Familie erhalten diese eine stark verbilligte Gesundheitsversorgung. »Die Erfahrung in Bangladesh zeigt, dass eine gesundheitliche Infrastruktur, die den Kreislauf der Armut auf Dauer durchbricht, nur mit Lösungen möglich ist, die auch ökonomisch rentabel sind«, betonte Prof. Yunus. »Wir glauben, dass unser Wissen über Mikrokredite uns auch beim Aufbau eines nachhaltigen Gesundheitssystems nützen kann.«
Yunus lud alle Teilnehmer nach Bangladesh ein: »Jeder von Ihnen wird einen Weg finden, seine Expertise einzubringen. Sie werden Erfolg haben und wir werden diese Erfolgsmodelle von Ihnen übernehmen.«
Mehr Informationen
www.charite.de
www.grameenhealth.org
www.worldhealthsummit.org
Video
Bücher
[amazon 1586484931]296 Seiten
Publisher: PublicAffairs (7. Jänner 2008)
Sprache: English
Größe: 9.3 x 6.2 inches
[amazon 3446412360]327 Seiten; Verlag: Hanser Wirtschaft (6. März 2008); Sprache: Deutsch
Größe: 21 x 13,2 cm
[amazon 3451058804]160 Seiten; Verlag: Herder, Freiburg (3. Februar 2009); Sprache: Deutsch
Größe: 18,6 x 12 cm
[amazon 3404285131 ]352 Seiten; Verlag: Bastei Lübbe; 3. Auflage (Mai 2008); Sprache: Deutsch
Größe: 20,6 x 13,6 cm