Erste Diplomanden in Trad. Tibetischer Medizin in Hüttenberg

43 Frauen und Männer aus 6 Nationen werden im Juli 2011 erstmals ihr Diplom „Grundlagen der Traditionellen Tibetischen Medizin“ im Tibetzentrum Hüttenberg/Österreich erwerben | Foto©: Tibetzentrum - I.I.H.T.S.

43 Lehrgangsteilnehmer werden im Juli ihr Diplom in „Grundlagen der Traditionellen Tibetischen Medizin“ im österreichischen Hüttenberg erwerben. Tibetzentrum-Direktor Lama Geshe Tenzin Dhargye ist stolz, dass der Lehrgang auf so großes Interesse stößt.

Die Traditionelle Tibetische Medizin baut auf bereits mehr als 1.000 Jahre altes Wissen auf und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Weltweit gibt es allerdings nur rund 2.000 Ärztinnen und Ärzte, die dieser Heilkunst kundig sind. Im Tibetzentrum - I.I.H.T.S. in Hüttenberg, Kärnten gibt es die europaweit einzigartige Möglichkeit, die Traditionelle Tibetische Medizin zu studieren.

Erstmals Diplomanden für Traditionelle Tibetische Medizin in Kärnten

Anfang Juli 2011 werden erstmals 43 Frauen und Männer aus sechs Nationen ihr Diplom „Grundlagen der Traditionellen Tibetischen Medizin“ erwerben. 27 davon üben einen Gesundheitsberuf aus, z.B. Physiotherapeuten, Apotheker und Masseure - aber auch zwölf ÄrztInnen bereiten sich auf die Abschlussprüfung vor.

Die 31 ÖsterreicherInnen studieren Seite an Seite mit TschechInnen, Deutschen, SchweizerInnen, RumänInnen und SlowenInnen. Die Ausbildung im Tibetzentrum - I.I.H.T.S. wird vom Men-Tsee-Khang, dem Tibetischen Medizin- und Astro-Institut Seiner Heiligkeit des Dalai Lama in Dharamsala, Indien, anerkannt. Lehrerinnen und Lehrer werden von dort nach Österreich entsandt.

Alles über die Besonderheiten der Tibetischen Medizin
Für Dr. Tsering Wangdue(siehe Foto rechts), der als Tibetischer Arzt in Zweigkliniken des Men-Tsee-Khang-Instituts praktizierte, und auch in Hüttenberg unterrichtet lässt sich die Besonderheit der Tibetischen Medizin von drei Seiten beschreiben: „Erstens gibt es die besondere Anforderung an den Arzt, bestimmte Eigenschaften wie Liebe und Mitgefühl für seine Patientinnen und Patienten zu entwickeln. Zweitens ist die verwendete Medizin selbst ausschließlich aus Substanzen hergestellt, die in der Natur vorkommen, und hat damit auch einen starken Bezug zu unserer Umwelt. Und drittens gibt es in der Behandlung einen besonderen holistischen Ansatz, da Körper und Geist immer gemeinsam behandelt werden.“

Wichtig ist das Gleichgewicht der Körperenergien
Anders als in der Schulmedizin wird die Tibetische Medizin schon eingesetzt, bevor es um eine konkrete Krankheit geht. Medizin beginnt bereits mit Achtsamkeit auf die Gesundheit. Diese wiederum ist abhängig von der Balance der Körperenergien: Wind, Galle und Schleim. Sie werden mit drei Geistesgiften in Verbindung gebracht: Gier, Hass (Aggressionen) und Verblendung. Die Geistesgifte bringen ihre zugeordneten Energien aus dem Lot, wie einen See, der über die Ufer tritt.

So erhalten Sie Gesundheit und Wohlbefinden
Richtige Ernährung und ein gesunder Lebensstil sind ebenso wichtig, wie tibetische Kräuterrezepturen. Die Traditionellen Tibetische Medizin vertraut auf die Wirkung von Vielstoffgemischen, die nur aus Heilpflanzen und mineralischen Zutaten, bestehen. Alle Inhaltsstoffe sind so aufeinander abgestimmt, dass sie sich in ihrer Wirkung gegenseitig unterstützen und dem Körper ganzheitlich sanfte Impulse geben. So werden die Körperenergien wieder ins Lot gebracht.  

Der Lehrgang in Hüttenberg
Der Diplomlehrgang „Grundlagen der Traditionellen Tibetischen Medizin“ gibt einen Überblick über die seit Jahrhunderten überlieferten tibetischen Texte, die der Tibetischen Medizin zugrunde liegen, und vermittelt ein profundes Fachwissen zu Ursachen von Gesundheit und Krankheit, die verschiedenen traditionellen Diagnosemethoden sowie die unterschiedlichen inneren und äußeren Therapien der Tibetischen Medizin. Ab Herbst 2012 ist die nächste Ausbildungsreihe zur Tibetischen Medizin in Hüttenberg geplant.

Der Dalai Lama, Heinrich Harrer und das Tibetzentrum
Das Tibetzentrum in Hüttenberg wurde 2006 vor dem Hintergrund der langjährigen Freundschaft zwischen Professor Heinrich Harrer, Seiner Heiligkeit dem XIV. Dalai Lama in der Heimatgemeinde von Heinrich Harrer, im kärntnerischen Hüttenberg,
ins Leben gerufen und wird derzeit von Lama Geshe Tenzin Dhargye geleitet.

Informationen
www.tibetcenter.at