Yoga im Nationalsozialismus
23. November 2011
Die Ethik des Yoga und die Ideologie des Nationalsozialismus scheinen einander auszuschließen wie Licht und Finsternis. Doch die im Buch „Yoga im Nationalsozialismus“ von Mathias Tietke größtenteils erstmals vorgelegten Forschungsergebnisse zeigen etwas anderes. Sie dokumentieren ausführlich die Rolle des Yoga im Nationalsozialismus; untersucht werden sowohl die gegenseitige Beeinflussung und die konkreten Berührungspunkte als auch die Kontraste.
Folgende Aspekte werden u. a. erörtert:
- Gab es vor dem Nationalsozialismus aus dem Spektrum des Yoga und der indischen Philosophie heraus Impulse für die nationalsozialistische Ideologie?
- Ist das Hakenkreuz von dem indischen Sonnensymbol (swastika) inspiriert?
- War es möglich, mitten in der Reichshauptstadt eine Yogaschule zu betreiben?
- Welche tatsächlichen Adaptionen und Zusammenhänge gab es zwischen Yogapraxis, Yogaphilosophie und Ideologie des Nationalsozialismus und deren Machthabern?
- Inwiefern hatten Eva Braun und Heinrich Himmler mit Yoga zu tun?
- Was verband den Tübinger Indologen und Yoga-Experten Prof. J.W. Hauer mit den Nationalsozialisten?
- Wie sah die Yogaliteratur zwischen 1933 und 1945 aus?
Diese und weitere Fragen beantwortet der Autor, mit zahlreichen Belegen und bisher unveröffentlichtem Fotomaterial. Eine relevante und in den Ergebnissen überraschende Studie, die bislang unbekannte historische Aspekte aufzeigt.
yogaguide.at meint: Als wir dieses Buch erhielten, war die einhellige Frage - warum bzw. wozu so ein Buch? Ist die Idee zu diesem Buch den Tagträumen eines Marketingdirektors entspringen: Yoga verkauft sich, Nationalsozialismus verkauft sich, wie gut muss sich ein Buch verkaufen, das beide vereint? Allerdings würde man dem umfangreichen und aufwendig recherchierten Werk des Berliner Fachjournalisten Mathias Tietke unrecht tun, es in die lange Reihe spekulativer Literatur der Art „Die Nazis und …“ einzureihen. Betont nüchtern gestaltet kommt es ohne vorgebliche Sensationsenthüllungen aus und praktisch alle Aussagen sind bestens durch Quellenangaben belegt. Außerdem fanden wir die Antwort auf unsere eingangs gestellte Frage bereits im Prolog ".....in den wenigen Büchern über die historische Entwicklung des Yoga in Deutschland blieb die Zeit des Nationalsozialismus stets ausgespart". Also daher dieses Buch! Verdienstvoll ist auch die kompakte Zusammenstellung des Autors zu den Einflüssen indischer Religion und Philosophie auf das deutsche Geistesleben vor dem Nationalsozialismus, insbesondere auf Philosophen von Herder bis Nietzsche, aber auch auf Dichter wie Hermann Hesse oder auf den Anthroposophiebegründer Rudolf Steiner.
Fazit: Empfehlenswert ist das Buch sicher für sehr geschichtsinteressierte Menschen, die sich auch in kleine Details der nationalsozialistischen Ideenwelt vertiefen wollen. Ob es darüber hinaus etwas zum Verständnis des Yoga oder der abstrusen Welt des Nationalsozialismus beitragen kann, mag dahingestellt bleiben.
Der Autor
Mathias Tietke, in Berlin lebender Fachjournalist mit den Schwerpunkten Yoga, Indien und Filmkunst, zudem Sachbuchautor und redaktioneller Mitarbeiter der Fachzeitschrift „Deutsches Yoga-Forum“, seit 1998 Yogalehrer BDY/EYU.
www.mathiastietke.de
[amazon 386935013X]Broschiert: 220 Seiten, 43 S/W-Abbildungen, Verlag: Ludwig, Kiel; 1. Auflage (13. September 2011), Sprache: Deutsch, Größe: 21 x 14,8 cm
Andere Bücher von Mathias Tietke
[amazon 3896201999]Gebundene Ausgabe: 336 Seiten, Verlag: Theseus; 1. Auflage (1. März 2007), Sprache: Deutsch, Größe: 24,6 x 17 cm
[amazon 3817482523]Broschiert: 96 Seiten, Verlag: Compact (1. Juli 2010), Sprache: Deutsch, Größe: 21 x 14,5 cm
![]() Ist das Hakenkreuz von dem indischen Sonnensymbol (swastika) inspiriert? Diese und mehr Fragen beantwortet Mathias Tietke in seinem neuen Buch "Yoga im Nationalsozialismus" |
Folgende Aspekte werden u. a. erörtert:
- Gab es vor dem Nationalsozialismus aus dem Spektrum des Yoga und der indischen Philosophie heraus Impulse für die nationalsozialistische Ideologie?
- Ist das Hakenkreuz von dem indischen Sonnensymbol (swastika) inspiriert?
- War es möglich, mitten in der Reichshauptstadt eine Yogaschule zu betreiben?
- Welche tatsächlichen Adaptionen und Zusammenhänge gab es zwischen Yogapraxis, Yogaphilosophie und Ideologie des Nationalsozialismus und deren Machthabern?
- Inwiefern hatten Eva Braun und Heinrich Himmler mit Yoga zu tun?
- Was verband den Tübinger Indologen und Yoga-Experten Prof. J.W. Hauer mit den Nationalsozialisten?
- Wie sah die Yogaliteratur zwischen 1933 und 1945 aus?
Diese und weitere Fragen beantwortet der Autor, mit zahlreichen Belegen und bisher unveröffentlichtem Fotomaterial. Eine relevante und in den Ergebnissen überraschende Studie, die bislang unbekannte historische Aspekte aufzeigt.
yogaguide.at meint: Als wir dieses Buch erhielten, war die einhellige Frage - warum bzw. wozu so ein Buch? Ist die Idee zu diesem Buch den Tagträumen eines Marketingdirektors entspringen: Yoga verkauft sich, Nationalsozialismus verkauft sich, wie gut muss sich ein Buch verkaufen, das beide vereint? Allerdings würde man dem umfangreichen und aufwendig recherchierten Werk des Berliner Fachjournalisten Mathias Tietke unrecht tun, es in die lange Reihe spekulativer Literatur der Art „Die Nazis und …“ einzureihen. Betont nüchtern gestaltet kommt es ohne vorgebliche Sensationsenthüllungen aus und praktisch alle Aussagen sind bestens durch Quellenangaben belegt. Außerdem fanden wir die Antwort auf unsere eingangs gestellte Frage bereits im Prolog ".....in den wenigen Büchern über die historische Entwicklung des Yoga in Deutschland blieb die Zeit des Nationalsozialismus stets ausgespart". Also daher dieses Buch! Verdienstvoll ist auch die kompakte Zusammenstellung des Autors zu den Einflüssen indischer Religion und Philosophie auf das deutsche Geistesleben vor dem Nationalsozialismus, insbesondere auf Philosophen von Herder bis Nietzsche, aber auch auf Dichter wie Hermann Hesse oder auf den Anthroposophiebegründer Rudolf Steiner.
Fazit: Empfehlenswert ist das Buch sicher für sehr geschichtsinteressierte Menschen, die sich auch in kleine Details der nationalsozialistischen Ideenwelt vertiefen wollen. Ob es darüber hinaus etwas zum Verständnis des Yoga oder der abstrusen Welt des Nationalsozialismus beitragen kann, mag dahingestellt bleiben.
Der Autor
Mathias Tietke, in Berlin lebender Fachjournalist mit den Schwerpunkten Yoga, Indien und Filmkunst, zudem Sachbuchautor und redaktioneller Mitarbeiter der Fachzeitschrift „Deutsches Yoga-Forum“, seit 1998 Yogalehrer BDY/EYU.
www.mathiastietke.de
[amazon 386935013X]Broschiert: 220 Seiten, 43 S/W-Abbildungen, Verlag: Ludwig, Kiel; 1. Auflage (13. September 2011), Sprache: Deutsch, Größe: 21 x 14,8 cm
Andere Bücher von Mathias Tietke
[amazon 3896201999]Gebundene Ausgabe: 336 Seiten, Verlag: Theseus; 1. Auflage (1. März 2007), Sprache: Deutsch, Größe: 24,6 x 17 cm
[amazon 3817482523]Broschiert: 96 Seiten, Verlag: Compact (1. Juli 2010), Sprache: Deutsch, Größe: 21 x 14,5 cm