yogaguide Filmtipp | Sommer in Orange ab 2.9.11 im Kino
![]() Die Berliner WG kommt in Bayern an (v.l.n.r.: Oliver Korittke, Georg Friedrich, Béla Baumann, Wiebke Puls,Daniela Holtz, Amber Bongard, Petra Schmidt-Schaller) Fotograf: Christian Hartmann ©Filmladen Filmverleih |
„Sommer in Orange“, ein Film von Marcus H. Rosenmüller. Mit Petra Schmidt-Schaller, Georg Friedrich, Oliver Korittke, Amber Bongard, Brigitte Hobmeier
1980: Die Erleuchtung kommt nach Bayern in das Dorf Talbichl. Die Bhagwan-Anhängerin Amrita zieht mit ihren Kindern Lili und Fabian sowie ihrer gesamten WG aus Berlin in die bayerische Provinz, um dort ein „Therapiezentrum” aufzubauen.
Urschreitherapie und Vollkornschrot treffen auf Schützenverein und festgefügte Horizonte – und zwischen all dem steht Lili, die sich nichts sehnlicher wünscht als eine ganz normale Familie. Lange kann der Spagat zwischen „Om“ und „Amen“ natürlich nicht gut gehen…
„Sommer in Orange“ ist ein witzig gemachter Film über jene Zeit, als Selbsterfahrung noch kein Mainstream und die bayerische „Seele“ noch nicht so lässig war.
Marcus H. Rosenmüller (Filme: „Wer früher stirbt ist länger tot | Schwere Jungs | Beste Gegend | Räuber Kneissl“) zeichnet für die Umsetzung des unterhaltsamen Drehbuchs verantwortlich, das auf den Kindheitserinnerungen der Drehbuchautorin Ursula Gruber und ihres Bruders Georg Gruber, Produzent des Films für Odeon Pictures, beruht. Beide wuchsen in einer Bhagwan-Kommune südlich von München auf.
„Sommer in Orange“ läuft ab 2. September 2011 in Österreichs Kinos!
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Interview
Regisseur Marcus „Hausham“ Rosenmüller über „Sommer in Orange“
Wie bist du zu diesem Projekt gekommen?
Ich wurde einfach gefragt. Ursula Gruber, die Drehbuchautorin, hat mich angerufen und mir das Buch vorbei gebracht. Wir kannten uns flüchtig und anscheinend haben ihr meine Filme einigermaßen gefallen. Auf jeden Fall hat sie mir dann von ihrem Buch erzählt und dass sie es wahnsinnig gern hätte, dass ich die Regie übernehme. Ich hab’s dann gelesen und war begeistert.
Was hat dich an dem Drehbuch besonders gereizt?
Für mich lag der Reiz in dieser Geschichte, dieses wilde, dieses andere Leben, das da nach Bayern kommt und die Regeln sprengt, zu beschreiben. Mich interessieren Situationen, in denen Menschen etwas Fremdes begegnet, auf das sie erstmal mit einer ganz natürlichen Abwehr reagieren. Und auch anders herum, welche Ängste entstehen, wenn man selbst neu irgendwo ist und auffällt. Mich reizt dieses Grundproblem, das jeder Integration zugrunde liegt.
Und dann mag ich es ja immer gern, wenn man eine Geschichte aus den Augen eines Kindes erzählt. Man kann so mit einer gewissen Naivität an den Stoff herangehen. Alle Kinder fangen irgendwann an, Regeln zu hinterfragen. „Stimmt das?“, „Ist das auch mein Weg?“ Und dann kommt oft erstmal die Gegenbewegung, dass das Kind sagt: „Alles ist Scheiße“, diese Gesetze und Regeln. Es gehört zum Erwachsenwerden, zu begreifen und zu erkennen, welches Gesetz und welche Regel gut ist und welche nicht. Dieser Konflikt hat mich gereizt.
Was ist für dich das zentrale Thema des Filmes?
Für mich sind es diese zwei Seelen in jeder Brust. Die eine, die sagt: „Müsste man nicht freier, liberaler, offener, wilder leben?“ Und die andere, die sagt: „Regeln sind gut für mich.“ In „Sommer in Orange“ treffen diese zwei Seelen glorreich aufeinander, indem eine Berliner Kommune ins konservative Bayern der achtziger Jahre kommt.
Du arbeitest gern immer wieder mit bestimmten Leuten zusammen…
Das stimmt. Das hat für mich sehr viel mit Vertrauen zu tun. Mir ist eine gelöste und vor allem lebendige Atmosphäre am Set ungemein wichtig. Nur dann kann ich meine Vorstellung von einer Szene bzw. dem Film wirklich entwickeln. Es müssen schon Freunde sein, die meinen Stil des Inszenierens aushalten. Das ist meist sehr gestenreich und übertrieben, aber mit der Zeit kapiert man, wie ich’s meine. Es ist für mich ein ganz wichtiges Element des Filmemachens, wenn eine Vision gemeinsam ausgearbeitet werden kann und die Idee einer Szene in der gemeinsamen Arbeit entsteht.
Gibt es eine Message, die all deinen Filmen innewohnt?
Ich beschäftige mich eigentlich immer mit Stoffen, in denen einfach scheinende Probleme mit einer augenzwinkernden Menschlichkeit und Wärme gelöst werden. Ich könnte mich bei meinen Filmen natürlich auch für eine realistischere und manchmal auch härtere Sichtweise entscheiden, aber mir ist es wichtiger einen Wunsch oder eine Utopie in die Welt zu tragen. So ungefähr sehe ich z.B. Filme von Helmut Käutner, bei denen es immer um Wärme, Miteinander und Einfachheit geht, und in diesem scheinbar Einfachen aber eine menschliche Fallhöhe und Tiefe liegt, die uns alle beschäftigt. Noch siegt da immer der Wunsch, zu zeigen, wie es sein könnte, im positiven Sinne – ob sich das bei mir immer durchsetzen wird, weiß ich nicht.
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yogaguide.at verloste in Kooperation mit Filmladen und Lunafilm
3x2 Tickets
für „Sommer in Orange“, den neuesten Film von Marcus H. Rosenmüller.
Die glücklichen Gewinnerinnen und Gewinner sind:
Frau Theresa Wiplinger, Wien
Frau Alexandra Heinrich, Vösendorf
Herr Gerhard Gutenbrunner, Wien
Wir gratulieren herzlich und viel Spaß im Kino.
Die Tickets wurden per Post verschickt.
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Das Wunderlied: Weißt Du schon wie schön das ist
aus dem Film