Yogatherapie setzt Yogaelemente effektiv & angepasst ein
18. Februar 2018
Yoga Guide stellt Yogalehrende vor, die ihren ganz persönlichen Yogaweg
gehen. Es ist immer wieder spannend zu erfahren, welche Yogastile sie
unterrichten und warum Yoga üben wichtig ist. Heute im Yogaportrait:
Yogalehrer, Yogatheraput und Arzt Dr. Peter Poeckh aus Wien
Wie bist Du zu Yoga oder wie ist Yoga zu Dir gekommen?
Nach einer Jugend mit intensivem Leistungssport (Tennis und Skifahren) konnte ich eines Tages meinen Arm nicht mehr heben und hatte permanente Rückenschmerzen. Da habe ich zunächst alle konventionellen Behandlungsmethoden probiert (Orthopädie, Physiotherapie, physikalische Therapie, Massage etc.). Mehr als 15 Minuten war ich jedoch nie schmerzfrei und so stolperte ich eines Tages in eine Yogastunde in einem Fitness-Center, in einer Zeit (Jänner 2002), in der Yoga noch nicht wirklich gesellschaftsfähig war in Österreich und in der ein Mann in einer Gruppenstunde ein Exot war. Es war eine Ashtanga Yoga-Einheit, geführt durch die gesamte 1. Serie. Mein Muskelkater danach hielt eine Woche an und ich zweifelte an meiner Fitness trotz meines jungen Alters und meiner Sporthistorie. Daraufhin ging ich regelmäßig ins Yoga und plötzlich konnte ich nach einigen Monaten meinen Arm wieder schmerzfrei heben und meine Rückenschmerzen waren wie weggeblasen. Daraufhin fing ich Feuer für Yoga und wollte alles darüber wissen.
Wer waren Deine Lehrerin oder Deine prägendsten Lehrer?
Mein erster inspirierender Lehrer war Manfred Gauper in Wien (Ashtanga Yoga). Ich bildete mich im Laufe der Zeit auf der ganzen Welt bei erfahrenen Lehrern weiter, die hauptsächlich Ashtanga Yoga unterrichteten (wie Pattabhi Jois, Dena Kingsberg, Petri Räisänen etc.), bis ich schließlich auf Remo Rittiner stieß, der mich in therapeutische Prinzipien des Yoga nach der Tradition von Krishnamacharya einführte. Seit ca. 10 Jahren unterrichte ich ausschließlich Yogatherapie.
Warum und wann hast Du Dich entschieden Yogalehrer zu werden?
Ich hatte eine Yogalehrer-Ausbildung absolviert, da ich eine geringere Verletzungsanfälligkeit für meinen Sport als Ziel hatte und um spirituelle und somatische Zusammenhänge besser verstehen zu können. Plötzlich ist mein Yogalehrer erkrankt und fragte mich um eine spontane Vertretung seiner Stunde. Das war im Jahr 2004. Ich half ihm und spürte sofort die Begeisterung am Unterrichten (das war nicht geplant!) und an der Weitergabe des Wissens. Im Laufe der Jahre sind mehrere tausend Yogastunden (Gruppen- und Einzeleinheiten) gefolgt und eine Vielzahl an nationalen und internationalen Vorträgen, Workshops, Seminaren und Ausbildungen zum Thema „Yoga, Medizin und Anatomie“. Wenn man in der Retrospektive sieht, wie zufällig das alles entstanden ist, dann ist das heute eine für mich faszinierende Reise, die man so nie hätte planen können. Die Kombination mit dem Medizinstudium und der eigenen Arztpraxis ist eine perfekte Symbiose zwischen unserer westlichen Medizin und der östlichen Weisheitstradition des Yoga.
Welchen Yogastil unterrichtest Du? Warum gerade diesen und wo sind Deine Schwerpunkte?
Yogatherapie verbind
et
die klassische Yogatradition und die ayurvedische Wissenschaft mit den
neuesten westlichen Erkenntnissen der funktionellen Anatomie, Muskel-,
Faszien- und Gelenkstherapie. Sie ist eine ganzheitliche Therapieform,
durch die Körper, Atem und Geist wieder ins Gleichgewicht kommen und
fordert unsere Bereitschaft eigenständig, eigenverantwortlich und
regelmäßig zu praktizieren. Sie wird vor allem in der Einzelsitzung
eingesetzt und passt die Asana-, Pranayama- und Meditationspraxis an die
individuellen Bedürfnisse, Schmerzen, Einschränkungen und Beschwerden
des Menschen an. Wir üben keine akrobatischen Asanas oder komplexe
Abläufe, sondern setzen einfache Yogelemente effektiv und angepasst ein.
Warum ist Yoga üben wichtig? Was möchtest Du im Yogaunterricht
vermitteln?
Yoga
soll uns zurückführen zur Wahrnehmung unserer Möglichkeiten und
Bedürfnisse auf körperlicher Ebene. Der Unterricht soll uns fordern,
aber nicht überfordern. Auf geistiger Ebene hat Yogatherapie die
Möglichkeit uns in die Stille zu führen, aber auch in den Fokus und in
die Klarheit und im Endeffekt auch in die Kraft, um Herausforderungen im
Leben besser gewachsen zu sein und um mit noch mehr Leichtigkeit und
Freude durchs Leben gehen zu können. Ich sage meinen Schülern oft: „Yoga
beginnt nicht, wenn ihr auf die Matte steigt, sondern erst, wenn ihr
davon runter steigt.“ Also dann, wenn man wieder zurück kommt in den
Alltag. Dort zeigt sich schonungslos, ob wir Yoga praktizieren oder
nicht.
Dein Lieblingsmantra oder Lieblingszitat ist …?
„Wissen ist, wenn man es weiß. Weisheit wenn man es tut.“ ~ Buddha
Also hören wir auf, Dinge zu zerreden, sondern fangen wir an, es zu tun!
Deine Lieblings-Asana ist
…?
Jenes, das mich gerade am meisten fordert. Dort kann ich alle wichtigen Qualitäten üben: Gleichmut, Konzentration, Ausdauer, Durchhaltevermögen, Gelassenheit.
Zur Person
Dr. Peter Poeckh ist Arzt, Yogatherapeut, Buchautor und bekannt aus mehreren ORF- und Ö3-Sendungen, in denen er therapeutisches Yoga einem breiten Publikum zugänglich macht. Seine 1-jährige Ausbildung über die Grundprinzipien der Yogatherapie startet bereits erfolgreich bis 2019 in 4 weitere Serien.
www.peterpoeckh.at
![]() „Yogatherapie verbindet die klassische Yogatradition und die ayurvedische Wissenschaft mit den neuesten westlichen Erkenntnissen der funktionellen Anatomie, Muskel-, Faszien- und Gelenkstherapie,“ erklärt Dr. med. Peter Poeckh im Yogaportrait. |
Wie bist Du zu Yoga oder wie ist Yoga zu Dir gekommen?
Nach einer Jugend mit intensivem Leistungssport (Tennis und Skifahren) konnte ich eines Tages meinen Arm nicht mehr heben und hatte permanente Rückenschmerzen. Da habe ich zunächst alle konventionellen Behandlungsmethoden probiert (Orthopädie, Physiotherapie, physikalische Therapie, Massage etc.). Mehr als 15 Minuten war ich jedoch nie schmerzfrei und so stolperte ich eines Tages in eine Yogastunde in einem Fitness-Center, in einer Zeit (Jänner 2002), in der Yoga noch nicht wirklich gesellschaftsfähig war in Österreich und in der ein Mann in einer Gruppenstunde ein Exot war. Es war eine Ashtanga Yoga-Einheit, geführt durch die gesamte 1. Serie. Mein Muskelkater danach hielt eine Woche an und ich zweifelte an meiner Fitness trotz meines jungen Alters und meiner Sporthistorie. Daraufhin ging ich regelmäßig ins Yoga und plötzlich konnte ich nach einigen Monaten meinen Arm wieder schmerzfrei heben und meine Rückenschmerzen waren wie weggeblasen. Daraufhin fing ich Feuer für Yoga und wollte alles darüber wissen.
Wer waren Deine Lehrerin oder Deine prägendsten Lehrer?
Mein erster inspirierender Lehrer war Manfred Gauper in Wien (Ashtanga Yoga). Ich bildete mich im Laufe der Zeit auf der ganzen Welt bei erfahrenen Lehrern weiter, die hauptsächlich Ashtanga Yoga unterrichteten (wie Pattabhi Jois, Dena Kingsberg, Petri Räisänen etc.), bis ich schließlich auf Remo Rittiner stieß, der mich in therapeutische Prinzipien des Yoga nach der Tradition von Krishnamacharya einführte. Seit ca. 10 Jahren unterrichte ich ausschließlich Yogatherapie.
Warum und wann hast Du Dich entschieden Yogalehrer zu werden?
Ich hatte eine Yogalehrer-Ausbildung absolviert, da ich eine geringere Verletzungsanfälligkeit für meinen Sport als Ziel hatte und um spirituelle und somatische Zusammenhänge besser verstehen zu können. Plötzlich ist mein Yogalehrer erkrankt und fragte mich um eine spontane Vertretung seiner Stunde. Das war im Jahr 2004. Ich half ihm und spürte sofort die Begeisterung am Unterrichten (das war nicht geplant!) und an der Weitergabe des Wissens. Im Laufe der Jahre sind mehrere tausend Yogastunden (Gruppen- und Einzeleinheiten) gefolgt und eine Vielzahl an nationalen und internationalen Vorträgen, Workshops, Seminaren und Ausbildungen zum Thema „Yoga, Medizin und Anatomie“. Wenn man in der Retrospektive sieht, wie zufällig das alles entstanden ist, dann ist das heute eine für mich faszinierende Reise, die man so nie hätte planen können. Die Kombination mit dem Medizinstudium und der eigenen Arztpraxis ist eine perfekte Symbiose zwischen unserer westlichen Medizin und der östlichen Weisheitstradition des Yoga.
Welchen Yogastil unterrichtest Du? Warum gerade diesen und wo sind Deine Schwerpunkte?
Yogatherapie verbind

Warum ist Yoga üben wichtig? Was möchtest Du im Yogaunterricht
vermitteln?

Dein Lieblingsmantra oder Lieblingszitat ist …?
„Wissen ist, wenn man es weiß. Weisheit wenn man es tut.“ ~ Buddha
Also hören wir auf, Dinge zu zerreden, sondern fangen wir an, es zu tun!
Deine Lieblings-Asana ist

Jenes, das mich gerade am meisten fordert. Dort kann ich alle wichtigen Qualitäten üben: Gleichmut, Konzentration, Ausdauer, Durchhaltevermögen, Gelassenheit.
Zur Person
Dr. Peter Poeckh ist Arzt, Yogatherapeut, Buchautor und bekannt aus mehreren ORF- und Ö3-Sendungen, in denen er therapeutisches Yoga einem breiten Publikum zugänglich macht. Seine 1-jährige Ausbildung über die Grundprinzipien der Yogatherapie startet bereits erfolgreich bis 2019 in 4 weitere Serien.
www.peterpoeckh.at
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