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Yogaportrait - Isabella Welsch

Isabella Welsch ist Yogalehrerin in Wien | Yoga Guide

Isabella Welsch unterrichtet Yoga seit 1990 in Wien. Sie initiierte die Gründung der Yoga-Studios Prana (1994) und Atha (2007) und bietet Yoga-Kurse sowie eine umfassende Yoga-Lehrer-Ausbildung an

Yoga Guide stellt Yogalehrende aus den unterschiedlichsten Yogarichtungen vor. Wir wollten wissen, wie sie ihren Yogaweg gefunden haben, welchen Yogastil sie unterrichten, welche Lieblingsmantras oder Yogapositionen sie haben und warum für sie Yoga wichtig ist. Jetzt im Yogaportrait: Isabella Welsch von Atha Yoga-Studio.

1) Wie bist Du zu Yoga oder wie ist Yoga zu Dir gekommen?

Yoga ist zu mir gekommen über meinen Vater, Mitte der 80er Jahre, wo praktisch niemand so richtig wusste, was das eigentlich ist. Mein Vater kam aus gesundheitlichen Gründen zum Yoga, Übergewicht und Herzprobleme bewogen ihn dazu, sein Leben gravierend zu verändern. Ich hatte als Jugendliche manchmal Rückenschmerzen, da empfahl mir eine Heilpraktikerin, Kopfstand zu praktizieren. Und so begann mein Vater, in der Früh, bevor ich zur Schule ging, mir ein paar Yoga-Übungen beizubringen, auch den Kopfstand. Was mich umwarf, war die unglaubliche Ruhe, mit der er selbst am Kopf stand – während ich selbst zitternd daneben stand und mich bemühte, nicht umzufallen.

2) Wer waren Deine Lehrerin oder Deine Lehrer?
Da mein Vater in der Tradition des Iyengar-Yoga übte, praktizierte ich einige Jahre lang mit verschiedenen Lehrern in dieser Tradition, auch bei Iyengar selbst in Indien. Dort habe ich sehr viel gelernt, aber auch ein paar Dinge vermisst, weswegen ich im Laufe der Zeit andere Stile ausprobierte. In den letzten Jahren lernte ich vorwiegend bei Shandor Remeté. Seine Herangehensweise hat so gar nichts mit Gymnastik, Workout, Wellness oder dergleichen zu tun. Er macht Energiearbeit, um Blockaden im Körper in der Tiefe zu lösen, wie sonst kein Lehrer, den ich bislang kennengelernt habe.

3) Warum und wann hast Du Dich entschieden Yogalehrerin zu werden?
Ich glaube, das war gar nicht so eine bewusste Entscheidung. Einer meiner Lehrer fragte mich sehr früh, ob ich ihn vertreten würde und ich dachte zunächst: „Unmöglich! Das kann ich nicht.“ Aber der Gedanke arbeitete weiter in mir.  Von da weg dauerte es dann gar nicht so lange, bis ich vor meinen ersten Schülern in einem riesigen Turnsaal am Universitäts-Sportinstitut stand. Das Unterrichten begeistere mich sofort und die Feedbacks der Teilnehmer waren total ermutigend.

4) Welchen Yogastil unterrichtest Du? Warum gerade diesen und wo sind Deine Schwerpunkte?
Was ich unterrichte, kann man nicht mit dem Namen eines Stils betiteln. Ich hole mir Anregungen von überall und integriere, was mir sinnvoll erscheint. Im Hinterkopf habe ich die alten, energetischen Konzepte, die in den indischen Hatha-Yoga-Texten stehen. Wenn man sie studiert, bekommt man ein Verständnis dafür, was  Sinn macht und was wofür gut ist. Dann kann man auch problemlos mit all den unterschiedlichen Zugängen arbeiten, die die verschiedenen Yoga-Stile bieten.

5) Warum Yoga üben? Was bringt Yoga? Was möchtest Du im Yogaunterricht vermitteln?
Ich übe Yoga, weil es für mich praktisch alles beinhaltet, was mir wichtig ist: ich kann mich regenerieren, Kraft aufbauen, mich öffnen, loslassen und zur Ruhe kommen – körperlich genauso wie psycho-mental. Yoga ist eine bestimmte Art, das Leben zu leben, es beinhaltet alles: wie ich mit mir, meinen Gedanken und Gefühlen umgehe; meine Beziehung zu anderen Menschen, meine Ernährung, mein Umgang mit diesem Planeten und mit der Endlichkeit des menschlichen Seins. Was ich vermitteln möchte, ist, dass jeder seinen Yoga-Weg gehen kann und dass dieser ganz, ganz individuell ist.

6) Dein Lieblingsmantra oder Dein Lieblingszitat ist….. …….und weil…..?
Eines meiner Lieblingsmantren ist das tibetische Tara-Mantra, so wie es von der Tibeterin Dewa Che gesungen wird. Ihre Stimme berührt mich sehr. Es fühlt sich so an, als würden die SchYoga Guide Yogaportrait |Isabella Welsch | Yoganetzwerk | wingungen des Mantras allen Zellen in meinem Körper gut tun, es schützt ihn, entspannt ihn und macht ihn leicht.

7) Deine Lieblings-Asana ist… und wieso?
Bei Lieblings-Asana fallen mir so viele Asanas gleichzeitig ein, das kann ich wirklich nicht sagen. Ich liebe all die unterschiedlichen Qualitäten, die sie beinhalten, mal ist es mehr die Ruhe und das Loslassen, mal mehr die Herausforderung, dann wieder die Leichtigkeit. Vielleicht passt es zu sagen, dass es genau diese Vielfalt ist, die ich so sehr mag.


Zur Person
Isabella Welsch
unterrichtet seit 1990 in Wien. Sie initiierte die Gründung der Yoga-Studios Prana (1994) und Atha (2007) und bietet Yoga-Kurse so wie eine umfassende Yoga-Lehrer-Ausbildung an. Ihr Schwerpunkt ist schulenübergreifendes Arbeiten auf der Basis der altindischen Konzepte des Hatha-Yoga.
www.athayoga.at